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Gelbes Riff, MS Thailand, Dänemark

| Felix Schwarte | Blog

21-Stunden-Wracktour.

Was in diesem Jahr mit dem Wetter los ist, ich weiß es nicht. Aber auch diese Tour aufs Skagerrak konnte problemlos stattfinden. 2 - 3 Beaufort, und trocken sollte es auch noch bleiben. Acht motivierte Hochseeangler, Ausrüstung vom Feinsten und dazu ein bekannt guter Kutter - kann da noch etwas schief gehen?

Samstag um 13 Uhr starten wir hier in Drensteinfurt. Kurz hinter Hamburg holen uns noch Martin und Alex ein, dann sind wir komplett und kommen pünktlich um 23.30 Uhr an der Thailand an. Keine 25 Minuten später legen wir ab. Fahrtzeit: Knapp 8 Stunden. Es geht zur norwegischen Rinne!

Das schöne heute: Wir sind im Gesamten nur 13 Angler an Bord, können also alle in der Abdrift fischen und damit perfekt die Köder in der Tiefe präsentieren.
Bereits ab 5.30 Hektik in der Koje. Die ersten Angler werden wach, montieren ihr Gerät, schneiden Heringsstücke zurecht und schärfen die Haken. um 7.30 Uhr können wir endlich die Köder ins Wasser lassen(diese Wartezeit aufs Angeln ist schlimmer als früher Geschenke auspacken zu Weihnachten). Tiefe: 70 Meter, später geht es bis auf 160m runter. Nach und nach kommen die ersten Bisse und die ersten guten Fische, fast alles Dorsche und Lengs. Wie auch sonst den ganzen Tag über fast keine Köhler, nur Klaus kann einen Größeren der 8 Kilo Klasse fangen. Aber die Durchschnittsgewichte sind sehr, sehr gut. Generell werden mehr Lengs über als unter einem Meter gefangen, die Dorsche haben eher 85 als 65 cm. Diese Kapitalen gleichen die Maße aus, die man sonst z.B. von einem guten 2-Tagestörn kennt. Ich fange gut mit dem neuen
Thor XP Pilker von Ron Thompson (400g schwer in einem Blauton) den ich oben noch mit einem großen Quantum Assist Hook bestücke (an dem fast alle Fische hängen!). Keine Beifänger, denn die laufen heute überhaupt nicht, sondern nur 1.50m Mono als Scheuerschutz und Puffer bringt mir dieser Pilker bei jedem herablassen einen guten Fisch.
Michael pumpt, beißt die Zähne zusammen. Zum Glück hat er sehr kräftiges Gerät und kann den Fisch langsam an die Oberfläche zwingen. Michi hatte seine Octopuss-Beifänger noch mit Heringsfetzen präpariert und nah ans Wrack heruntergelassen. Jetzt kommt rund 20, 30 Meter vom Kutter entfernt ein starker Leng an die Oberfläche. Michael kurbelt vorsichtig weiter, bis der
Gaffhaken den Fisch erreicht. Mit einem Ruck landet der Fisch auf den Planken, ich schaue in ein breites Grinsen. Das Messen und Wiegen nachher bestätigt meinen Verdacht auf einen tollen Fisch: 14,5kg und 141cm - nicht schlecht!

Auch die anderen fangen Ihre guten Fische, die meisten sogar ihre „Personal Bests“.

Zwischendurch ist zwar auch mal ein Wrack dabei, was kaum Fisch zu beherbergen scheint, aber meistens landen wir einen Treffer. Um die Verpflegung kümmert sich die Crew der Thailand wie immer bestens, so bleiben wir bei Kräften und können uns auf das Fischen konzentrieren. Während der Fahrten zu neuen Wracks bleibt mehr als genug Zeit, die Fische sauber zu filetieren, Material auszubessern und neue Vorfächer zu knüpfen.

Die Meisten fangen im Verlauf des Tages 7 bis 12 gute Fische, alle in respektablen Größen. Hier noch mal mein Tipp an die Ostseeangler: Macht mal bitte so eine Rifftour mit, es lohnt sich!

Auch der Spaßfaktor ist mal wieder erstklassig. Alle gut gelaunt, kein Streß, keine besoffenen Randalierer an Board, man hilft und unterstützt sich gegenseitig. So soll es sein!

Wir angeln bis 17.15 Uhr, und alle sind unterm Strich zufrieden. 4 Stunden dauert noch die Heimfahrt bis Hanstholm, um 22 Uhr sitzen wir im Auto und fahren durch eine ruhige Nacht zurück nach Drensteinfurt, wo wir passend zum Frühstück um kurz nach 7 ankommen.

Hoffentlich bald gehts wieder zum Riff...!