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Graerup Strand Steinbutt Tour Dänemark Nordsee
Strandangeln auf Steinbutt an der dänischen Nordseeküste – denn das Gute liegt so nah!
Bei meinem Bericht zu unserer diesjährigen Steinbutt-Tour vom 15.-21. April an die dänische Nordseeküste muss ich ein bisschen ausholen.
Eigentlich fing alles schon Karfreitag an. Wir waren mit der MS Muddi auf Wracktour in der nördlichen Nordsee, von Thyborön aus. Und irgendwie muss ich da meinen Hut vergessen haben.
Wer mich kennt weiß: Ohne den Hut dabei zu haben geht gar nichts. Ich muss ihn nicht unbedingt aufsetzen, aber dabei sein muss er. Nur dann klappt das irgendwie mit den Fischen.
Die ersten Tage nach der Wracktour wusste ich gar nicht, wo ich den Hut verlegt haben könnte aber eine kurze Anfrage an Skipper Birger brachte Gewißheit: Mein Hut tuckert mit ihm, sicher auf der Brücke verwahrt, auf der Nordsee herum.
Und ich blieb bei meinen Süßwasseransitzen doch tatsächlich Schneider, kein Fisch ließ sich ohne Hut zum Biss überreden…
Da Skipper Birger aber ein Bomben Kerl ist brachte er meinen Hut in der Tat vorige Woche einfach so, aus purer Nettigkeit an unserem Ferienhaus in Graerup vorbei, also direkt zu unserem Basislager der Steinbutt-Tour. Leider hatte ich Birger verpasst, daher an dieser Stelle nochmal ein ganz dickes Dankeschön, aber der Hut war da. Und so konnte die Tour letztendlich nur ein Erfolg werden!
Nachdem wir in der Nacht von Samstag auf Sonntag nach einer entspannten Fahrt im Ferienhaus angekommen waren ging es Sonntag direkt ans eingemachte: Lars baggerte die ersten Forellen aus dem Graerup See die die Basis für nun täglichen Fischkonsum lieferten sollten.
Abends in der Brandung kam noch nicht viel, nur Werner und Björn fingen die ersten Flundern und Klieschen.
Montag dann weiter zum Heringsangeln nach Hvide Sande. Die Heringe standen dicht vor den neuen Anglerplattformen am Nordufer vor der Schleuse: Unterhandwurf, Paternoster an gespannter Schnur absacken lassen und die Heringe hingen. Unglaublich!
Ein kleines Video dazu in meinem Youtube Kanal todalsfjordTV https://youtu.be/oRNmqfycuI0
Nach einer Dreiviertelstunde konnten wir (zu sechst waren wir morgens zum Heringsangeln gefahren) dann die Vorzüge des neuen Fischverarbeitungshauses direkt für Angler am Wasser testen und unsere 215 Heringe sauber machen… Bratheringe, Räucherhering und und und gab es anschließend frisch auf den Tisch, ein erstklassiger Genuss!
Und dann wurde es noch besser! Während ich Montag den ersten (untermaßigen) Steinbutt fangen konnte und auch meine Kollegen nachlegten ging es auch Dienstag früh wieder mit der Spinnrute zum Strand. Und irgendwie traute ich meinen Augen nicht so recht: Lag da doch ein dicker, frischer silbrig-glänzender Lachs am Strand! Schnell Lars herbeigerufen der den Fisch für ein Foto hochhielt und dann den Burschen mal versorgt. Ihr könnt nicht glauben was für Augen die Strandspaziergänger gemacht haben, als ich mit dem Lachs im Kescher über den Sand gewandert bin…
Als wäre das alles noch nicht genug hatte ich dann irgendwann auch den Dreh bei den dicken Lachsforellen raus, ein gold-grüner Blinker in 7g war der Köder der Stunde und brachte mir ein paar schöne Fische, viele Fehlbisse und Aussteiger und reichlich Nervenkitzel.
Mittwoch dann endlich große Unruhe und Werner ruft mich aus der Küche raus: Lars hätte eine Überraschung dabei, und was für eine! Der erste dicke Steinbutt! Und ich musste mal wieder sagen: Auf Lars ist Verlaß! Was ein Traumfisch, ich gerate immer noch ins Schwärmen…
Donnerstag wieder reichlich Strandangeln, zwar mit einigen Steinbutts aber keinen maßigen, dafür unglaubliches Traumwetter (und ich fühle mich mit der blauen See und den endlos langen Sandstränden, im T-Shirt und mit Sonnenbrille wie im Karibik-Urlaub).
Aber dann kam der Freitag! Die Bedingungen waren einfach perfekt: ein leichter Wind aus südlichen Richtungen und klares Wasser. Wir (Werner, Lars und ich) hatten einen interessanten Strandabschnitt gefunden (Priel, Strömung usw., aber das ist wieder ein Thema für sich), hatten Traumwetter (na klar, waren wir ja schon gewohnt), waren motiviert (sind wir eigentlich immer) und sahen bereits auf dem Weg zum Wasser einen Dänen, der einen Steinbutt drillte.
Trotzdem ging erst mal nicht viel und erst als ich nach einer Stunde wieder auf Werner traf konnte er mir einen dicken, wunderbaren Steinbutt präsentieren. Hatte sich Werner doch in der Tat mit aller Gelassenheit seinen Fisch geangelt. Lars fing direkt noch eine richtig schöne Flunder und kurz darauf verlor ich 3 maßige Fische. Kurz vorm totalen Nervenzusammenbruch, diversen verbalen Ausbrüchen und einem gaaaanz tiefen Durchatmen passierte es: Mein Pilker (der mega fängige Williamson Slick Jig in BSRD / 30g) taumelt zu meinen Füßen (ich stehe im KNÖCHELTIEFEN Wasser!) über den Sandgrund, noch genau 2 Meter bis zu meinen Watstiefeln. Und auf einmal ist er weg. Einfach so. Ich registriere den aufgewirbelten Sand, dann (gut, dass ich am Vorabend nicht zu tief ins Glas geschaut habe…) macht es klick bei mir, ich schlage an und sehe einen richtig großen, dicken Steinbutt mit meinem Pilker im Maul vor meinen Füßen liegen.
Ich halte Kontakt zum Fisch, kann den riesigen „Saugnapf“ nicht einen Milimeter bewegen und schreie hysterisch nach Lars der sich sein Messer zwischen die Zähne schiebt, Werner seine Rute in die Hand drückt und einen rekordverdächtigen Schnellspurt (bei 20° in Neoprenwathose) über den Strand hinlegt, sich auf den Steinbutt stürzt und ihm das Messer zwischen die Augen sticht und am Sandboden fixiert (hört sich brutal an ist aber eine der ganz wenigen Möglichkeiten so einen Deckel überhaupt zu landen wie wir kurz zuvor noch bei den Dänen gesehen hatten). Wir packen den Fisch an den Kiemendeckeln und unter Jubelrufen geht’s auf den Strand. Ich kann’s nicht glauben, was für ein Prachtfisch!
(Für die Schlaumeisen: Auf dem Foto oben habe ich mal mit „Paint“ die Messermacke weggemacht)
Danach bin ich fertig mit dem Angeln und genieße einfach alles. Rufe den Kollegen Friedl an auch herbeizukommen und, jetzt geht’s ja weiter (!) spurte ab und zu an den Strand um Werner und Lars beim Steinbutt anlanden zu helfen. Ja genau, es kommen nämlich noch einige weitere Fische! Untermaßige, Fehlbisse und und und.
Man muss das erlebt haben um es glauben zu können: Man kurbelt seinen Köder durch dieses flache Nordseewasser und auf einmal, ganz stumpf: HÄNGER. Und dann: der Adrenalinkick und mit ein bisschen Glück schwimmt der Steinbutt los. Unglaublich.
Wer (Plattfisch-)Angeln mag wird am dänischen Strand glücklich werden!
Die nächste Tour findet wieder im April statt und geht in den Mai über, wir starten am 27.4.2019 und kommen am 4.5. wieder zurück. Meldet Euch an:
REISEANMELDUNG Steinbutt 2019
Und jetzt zu den Bildern:
Die ersten Teichforellen!
Heringe in Massen in Hvide Sande!
Absolutes Traumwetter am einsamen Nordseestrand. Ein laues Lüftchen aus Süd und bis zu 14 Stunden Sonne am Tag.
Lars findet eine Flaschenpost am Strand: Ob auf dem Zettel wohl die Geheimkoordinaten der besten Steinbutt-Plätze standen?
Sagenhafte Stimmung am Abend
Dutzende Mini Steinbutts - da waren auch die Größeren Artgenossen nicht fern!
Über 20 Steinbutts konnten wir landen, davon 9 mit 35cm und mehr (von den "Minis" mal abgesehen)
Proppere Lachsforelle, extrem gute Kämpfer!
Und es blieb nicht die Einzige!
Unglaublich: In Dänemark liegen die Wildlachse am Strand...
Der Lachs kam Abends direkt in die Küche - mehr Glück kann man doch nicht haben, oder?
Kulinarische Hochgenüsse in verschiedenen Varianten, hier der Räucherhering!
Oder gebeizte Lachsforelle. So ein Tablett hat noch nicht mal das Frühstück überlebt...!
Meine neuen Aufkleber machen sich überall gut...
Lars erlöst uns: der erste dicke Steinbutt! Beharrlichkeit zahlt sich aus!
Da kann man sich doch gar nicht sattsehen!
Williamson Gomame Jig mit Berkley Gulp Sandaal am Nachläufer: Funktioniert prächtig!
Werner brach am Freitag den Bann und hat den ersten schönen Butt - PETRI!
Lars mit Nordsee - Traumfisch !
Anfang und Ende: Mein am ersten Tag zurückgekehrter Hut und der am letzten Tag "einkassierte" Steinbutt - Wanderpokal, von Lars netterweise ausgelobt und initiiert.